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26.05.2015

Rezept: Tortellini in Faux-Käsesauce


Wilmersburger Tortellini in veganer Käsesauce

Wilmersburger ist bekannt für seinen 1A Vegan-Käse (geraspelt, in Scheiben oder am Stück) - und seit kurzem haben sie ihr Sortiment auf Teigwaren erweitert: nämlich Tortellini und Ravioli - gefüllt mit besagtem Käse und diesmal sogar in Bio-Qualität. Leider habe ich die guten Stücke in den örtlichen Geschäften noch nicht entdecken können, aber Wilmersburger hat mir netterweise je zwei Packungen zum Testen zur Verfügung gestellt.
Eins meiner ersten Rezepte überhaupt auf diesem Blog war ja bereits eine leckere Tortellinisauce auf Avocado-Basis (eine Gorgonzolasaucen-Reminiszenz ). Aber hierfür wollte ich mal was neues ausprobieren - aber auch wieder was Käsiges. (Disclaimer: bei jemandem, die seit fast zwei Jahrzehnzen keinen echten Käse mehr gegessen hat, ist das ein sehr dehnbarer Begriff )

Herausgekommen ist dieses Schwergewicht mit gut 8% hochwertigem Protein und etlichen Micronährstoff-Goodies. Und das Beste ist: die Sauce muss nichtmal gekocht werden, also geht alles schön fix und man schnell Essen fassen. 

Also los.
  •  2x250g Tortellini nach Packungsanwesiung kochen. Ich habe zusätzlich noch 1 großen EL Streuwürze ins Kochwasser getan (ich verwende vornehmlich Streuwürze statt Brühwürfel, um Palmfett zu umgehen)
  • 550ml Sojamilch (oder andere) im Mixer pürieren mit
  • 4EL Öl (am besten Raps- oder Oliven-)
  • 175g Räuchertofu, gewürfelt (geht zur Not auch mit normalem)
  • 70g Cashews (ich hab die ungesalzenen, ungerösteten von Lidl genommen, geht aber auch Dosenware)
  • 1 großzügigen EL Senf (30g)
  • 35g Hefeflocken (gibts in Bioladen & Reformhaus)
  • 2-3 Knoblauchzehen
  • 1 gr. EL Flohsamenschalen (geht auch ohne, dann aber etwas weniger Sojamilch verwenden, bzw. mehr von den festen Komponenten)
  • jetzt abschmecken mit ca. 1TL Salz
  • ordentlich Pfeffer (am besten weißer frischgemahlener)
  • ½TL Kurkuma (hat mehr repräsentative Pflichten wegen der Farbe - geht auch ohne)
  • ⅓ - ½TL Muskat
  • ½TL Paprika Rosenscharf
Bei Bedarf kann man die Sauce natürlich auch nochmal kurz vor dem Verzehr erwärmen.
Wer die Kalorien gebrauchen kann, kann ruhig verschwenderischer mit dem Öl umgehen für ein geschmeidiges Ergebnis.

Nährwert Sauce Ø100g
Brennwert 164kcal
Protein 8.3g
Kohlenhydrate 4.8g
Fett 11.5g
Ballaststoffe 2.7g

Nährwert Tortellini (gekocht) Ø100g
Brennwert 149kcal
Protein 4g
Kohlenhydrate 28.3g
Fett 1.9g

Da das Ganze recht massiv ist, empfehle ich dazu eine große Ladung Salat. In meinem Fall gabs einen Feldsalat mit Spitzpaprika, gerösteten Sonnenblumenkernen, grünen Alb-Linsen  ("Alb Leisa" aus der alten Heimat), Mungbohnensprossen und Zwiebeln, in einem Dressing aus Rapsöl, Balsamico Bianco, TK-Petersilie, Wasser und Kokosblütenzucker (hab ich grade zum Testen hier). Der hat dann auch auf meinem Teller den größten Kcal-Klopper ausgemacht - ich kann Salat irgendwie nicht low-kcal.^^

Die Review der beiden Teigwaren im VeganCheck gibt es hier.

18.04.2015

Rezept: Blumnekohl'reis' mit Tomatensauce (raw & low-carb)

reicht für 2 nicht zu hungrige Personen

Blumenkohlreis - low-carb & raw
Ich bin ja sonst nicht so die Rohköstlerin (auch wenn ich immer etwas neidisch deren Erzählungen lausche, welche positiven Effekte das alles auf sie hat^^). Ich hab schon mit gekochtem Gemüse oft Probleme, verdauungstechnisch, und wenn es roh ist, wird das üblicherweise nicht besser.
Aber nachdem Daydream in unserem Rohkostrezepte-Thread so von ihrem Blumenkohl'reis'-Rezept geschwärmt hat, musste ich doch gleich mal einkaufen fahren, um das ausprobieren zu können. Es war immerhin Mandelmus mit drin, das stimmte mich schonmal optimistisch.

Damit es nicht zu Missverständnissen kommt: Es geht hier nicht um ein Rezept mit Blumenkohl und Reis (da hätte man als Rohkost wohl gut dran zu kauen ), sondern Blumenkohl wird hier kleingehächselt, dass er als roher Reis-Ersatz dienen soll (und nur ein Zehntel der Kohlenhydrate hat er noch dazu). Nunja... Omnis regen sich ja schon immer auf, dass Soja- und Seitanprodukte nach Tierzeug benannt werden - ich weiß nicht, was sie hiervon halten werden.^^ Mit Reis, so viel will ich schonmal vorweg nehmen, hat das Ergebnis meiner Meinung nicht viel zu tun - aber lecker wars doch.
Auch mein Schatz, der im Vorfeld mehrmals betont hat, dass er nichts davon essen wird und wer überhaupt auf die Idee kommt, Blumenkohl roh zu verspeisen, hat sich am Ende beklagt, dass es so schnell alle war.
Verdauungstechnisch gings bei mir deutlich besser als erwartet - was wahrscheinlich auch damit zusammenhängt, dass ich diszipliniert der Versuchung widerstanden habe, vorher oder ein paar Stunden nachher irgendwas anderes zu essen oder zu trinken.

Im Netz, vor allem in den US-Health-Blogs kursieren Dutzende von Cauliflower Rice Rezepten - man kann sogar Sushi damit machen! - und hier kommt nun also meine Version.
Benötigt wird eine Küchenmaschine mit Klingenaufsatz und optional noch ein Pürierstab oder Mixer. Ein großes Scharfes Messer wird empfohlen.
  • 1 großen Blumenkohl halbieren, die Blätter entfernen und den Strunk keilförmig aus dem Kohlkopf schneiden. Die Röschen weiter zerteilen und zerkleinern, Strünke dabei größzügiger abschneiden.
  • jetzt die Blumenkohlstücke in die Küchenmaschine überführen - je nach Größe des Behälters ggf. portionweise - und auf niedriger Stufe hächseln. Es soll natürlich nicht richtig püriert werden, sondern eben so +/- reiskorngroße Blumenkohl-Schnipsel ergeben - also gut aufpassen! Es kann auch hilfreich sein, zwischendurch zu stoppen und mit einem Löffel den fertiggeraspelten Bodensatz im Behälter schonmal herauszuholen
  • den fragmentierten Blumenkohl in eine ausreichend große Schüssel kippen und gut durchrühren mit:
  • 2EL Olivenöl oder anderem (kann man auch weglassen, wenn man Fettkalorien sparen will - oder aufstocken, wenn man mehr braucht)
  • 3EL Zitronensaft (ich nehm bequemlichkeitshalber den aus der Flasche - gibts auch in bio)
  • 1TL Salz
  • 3 mittelkleine Tomaten würfeln und entweder in der Küchenmaschine, dem Mixer oder mit dem Pürierstab verflüssigen und zwar zusammen mit:
  • 10 getrockneten Tomaten (35g) - vorher in kleine Stücke schneiden, z.B. mit der Küchenschere
  • 1 gr. Knoblauchzehe
  • 40g Mandelmus
  • 45g Tahin (je ca. 2EL - ob helles oder dunkles ist in beiden Fällen egal)
  • ½TL Chiliflocken
  • ½TL Salz
  • 1TL Herbes de Provence
  • 1TL Basilikum (hatte nur getrockneten da)
  • 1EL TK-Petersilie (oder frische)
  •  1EL Rapsöl (oder ein anderes kaltgepresstes)
  • 3EL Wasser
  • am Ende Sauce und Blumenkohlreis gründlich miteinander vermischen und ggf. nochmal abschmecken. Wer es nicht kalt essen mag, kann es im Ofen nochmal kurz warm machen - alles bis 40°C gilt noch als raw  
Diese Reisalternative ist übrigens nicht nur erwägenswert für RohköstlerInnen, Diäthaltende und Low-Carb-AnhängerInnen - auch wer sich ökologisch verantwortungsvoll ernähren will, ist hier an einer ganz guten Adresse. Der Reisanbau birgt nämlich mehr als nur eine nicht gerade geringe Umweltproblematik.
Man kann den Blumenkolhreis übrigens auch in der Pfanne mit etwas Fett gar ...garen und auf Vorrat präparieren und einfrieren geht auch, wie hier bebildert vorgemacht wird.

Nährwert Ø100g
Brennwert 91kcal
Protein 4g
Kohlenhydrate 4g
Fett 6g
Ballaststoffe 3g

24.03.2015

Rezept: Klassische Hack-Lasagne auf vegan

vegane Hack-Lasagne


Boutique Vegan hat mir ein hübsches kleines Test-Bundle geschickt.
Das habe ich zum Anlass genommen, mal ein neues Rezept auszuprobieren, wo ich gleich zwei der Produkte in einem Aufwasch testen kann: 'klassische' Hack-Lasagne, veganisiert auf Basis dieses Rezepts auf Chefkoch.
Mein (Geschmacks)Urteil dazu findet sich ganz am Ende, außerdem Tipps, wie man die eine oder andere Zutat ersetzen und varieren kann.

Das Rezept ist leider nichts, was man mal eben schnell zwischendurch machen kann - dass ich an dem Nachmittag ohne bisher was gegessen zu haben ausgehungert gerade aus dem Gym kam, hat es da nicht wirklich besser gemacht.
Ich glaube, ich stand insgesamt inkl. Ofenzeit und Arbeitsplatz aufräumen 2std. in der Küche, wobei mein Schatz mir netterweise Zwiebeln und Knoblauch geschnippelt hat.^^

Wir haben da also im Wesentlichen zu präparieren: das Soja-Hack, die Tomatensauce und eine Bechamelsauce. 

Hack
  • 5EL gekörnte Gemüsebrühe  einrühren in
  • 1l Wasser und da rein dann
  • 250g Sojahack. Das darf jetzt erstmal 10-20min durchziehen, dabei immer mal wieder durchwälzen, das Ganze; am Ende sollte alles Wasser aufgesaugt sein
  • Nachtrag: Foren-Chefköchin Rena hat den Tipp, dass  man das Sojahack für diesen Zweck gar nicht einweichen soll, sondern bestenfalls anfeuchten soll. Retrospektiv hätte das vermutlich einige Zeit und auch etwas Arbeit gespart.^^
Bechamelsauce
  • 45g  Margarine in einem kleinen Topf auf dem Herd schmelzen
  • 55g Dinkelmehl, ich habe 630er genommen, unter hektischem Rühren mit dem Schneebesen einarbeiten
  • 650ml Sojamilch (oder andere) ebenfalls einrühren und gut 20min leicht köcheln lassen
  • abschmecken mit ca. 1½TL Salz
  • 4EL Zitronensaft
  • ⅓-½TL Muskat und
  • Pfeffer - möglichst weißen und möglichst frisch gemahlen - nach Geschmack
Tomatensauce
  • wenn das Hack schön eingeweicht ist, 2-3EL Olivenöl in der Pfanne erhitzen; um zu sehen, wann es die richtige Temperatur hat, einfach ein Bröckchen Hack mit reinschmeißen und warten, dass es drumherum anfängt, ordentlich zu brutzeln
  • wenns soweit ist, das Hack ins Öl schmeißen und bei hoher Temperatur unter gelegentlichem (aber nicht zu häufigem) Umrühren anbraten, bis es Farbe bekommt; das dauert eine ganze Weile
  • derweil schonmal 3 kl. Zwiebeln schälen & würfeln
  • ebenso 3-5 Knoblauchzehen
  • wenn das Hack angebraten ist, die Zwiebeln dazu und weiterbraten, bis sie glasig geworden sind; mit etwas verzögerung auch den Knoblauch mit ins Spiel bringen
  • dann kommen 50g Tomatenmark dazu und
  • Dosentomaten - ich nehme dafür Pizzatomaten, also geschälte und gestückelte (frische sind natürlich noch toller, aber mehr Arbeit). Aufgepasst: ich habe für das Rezept 2 Dosen a 445g verwendet, aber das Endergebnis war mir deutlich zu trocken. Also mindestens eine Dose mehr nehmen - und/oder nen großzügigen Schwung veganen Rotwein oder zwei dazu (mein Schatz mag keinen Wein im Essen, drum durfte ich nicht ) - alles noch ein bisschen köcheln lassen
  • außerdem muss noch ordentlich Geschmack in die Sache gebracht werden! Also abschmecken mit Majoran, Rosmarin, Paprika Rosenscharf, frisch gemahlenem Pfeffer und außerdem 3EL TK-Petersilie (oder frische). Etwas Süße kann mittels Erythrit oder Zucker auch noch ovn Vorteil sein
 Zusammenkunft
  • Ofen auf 175°C anschmeißen
  • eine Auflaufform - meine misst knapp 20x30cm und die ist gut voll geworden - mit einer dünnen Schicht Tomatensauce bestücken
  •  darauf eine Lage Lasagne-Platten (in meinem Fall warens jeweils 3)
  • dann wieder Tomatensauce
  • darüber eine Schicht Bechamel
  • Lasagneplatten
  • Rest Tomatensauce
  • Platten
  • Rest Bechamel
  • darauf kommt jetzt 100g des Violife for Pizza Käses. (nicht zu verwechseln mit dem Violife Pizza!). Den habe ich zu diesem Zweck mit einem scharfen Messer in dünne Scheiben gehobelt und geschnitten
  • den Käse habe ich nicht mit Margarineflöckche, sondern eher Margarineklötzchen großzügig versehen. Ich hab Alsan genommen
  • für 20-30min in die Röhre damit, bis die Käsekruste wunschgemäß aussieht
Stellungskritik
Was das Hack anbelangt, bleibe ich wohl bei zerdrücktem und angebratenem Tofu, auch wenn das immer ein Kraftäktchen ist, den mit dem Kartoffelstampfer klein zu kriegen.^^ Aber die Konsistenz gefällt mir persönlich einfach besser.
Sojahack-Lasagne mit veganem SchmelzkäseWas aber wirklich beeindruckend war, war der Käse. Das war glaube ich die bisher beste Käsekruste, die mir zwischen die Zähne gekommen ist. Auch in erkalteter Form bleibt die Konsistenz bestens.
Es ist anzumerken, dass der vom Geschmack her sehr sehr mild ist - einen ganz kleinen Tacken mehr Würze würde dem ganz gut tun. Aber ansonsten wirklich top, auch ungeschmolzen kann man den natürlich gut essen, aber das wäre ein bisschen eine Verschwendung, bei so einem 1A Schmelzverhalten.

Mir war die Lasagne wie gesagt etwas trocken, um das auszugleichen habe ich sie auf dem Teller mit ein bisschen Cuisine begossen, dann hats gepasst.
Wer keinen schmelzfähigen veganen Käse hat, kann hier natürlich
auch zum altbewährten Hefeschmelz greifen.
Ansonsten kann man Lasagne natürlich immer gut mit weiterem Gemüse aufbohren - das verringert dann die Kaloriendichte auch nochmal. (die liegt in o.g. Form bei etwa 130kcal und 9g Protein auf 100g)
Ich streue ansonsten auch immer noch gerne Sonnenblumenkerne über Aufläufe und dergleichen.

16.12.2014

Rezept: Kichererbsen-Seitanbraten mit Preiselbeer-Rotweinsauce

 reicht für einen Mords-Oschi & ggf. einen kleinen

Veganer Braten mit Cumberland-Sauce


Wer einen veganen Weihnachtsbraten mit fancy-fruchtiger Sauce wünscht, kann sich hieran mal versuchen. Ist nicht übermäßig aufwändig, für so einen Kravenzmann - mit sehr gemütlichem Arbeitstempo und viel Abwiegen und Nachjustieren hab ich inkl. Backzeit ca. 2std. gebraucht - das geht auf jeden Fall auch schneller.

Das Rezept basiert auf dem Kichererbsenbraten von Vegan - tagein, tagaus. Aber da ich doch etliches verändert habe, blogge ich hier jetzt meine Version.
Bei der Sauce waren die Tipps von Foren-Chefköchin Rena in diesem Thread entscheidend - rausgekommen ist eine Cumberlandish Sauce.
Die ist so ein intensives Geschmackserlebnis, dass meine Zunge immer noch gar nicht weiß, wie sie das händeln soll^^

Das Ganze war ein experimenteller Testlauf, unter dem Rezept steht meine Stellungskritik und was man evtl. anders machen könnte.

Los gehts!

Bratenfüllung
  • 2pck. Blätterteig á 450g zum Tauen rauslegen. Konventioneller Blätterteig ist gemäß Zutatenliste so gut wie immer vegan - wer es sehr streng nimmt, muss im Vorfeld evtl. wegen der verwendeten Fettsäuren recherchieren - die können in Einzelfällen tierischer Herkunft sein. Ich habe den Gut&Günstig von Edeka und der ist sauber
  • 2EL Gemüsebrühpulver in 500ml Wasser einrühren
  • 2 altbackene Brötchen (oder ca. 150g Toast) - am besten ein, zweimal vorher durchbrechen - darin einweichen
  • 1 Bund Suppengemüse á 400g - also üblicherweise Lauch, Karotten, Sellerie, Petersilie - abwaschen, Sellerie schälen, vom Lauch die äußere Blattschicht entfernen, von den Karotten den Strunk abschneiden und alles in kleine Würfel schneiden
  • 3EL Olivenöl in der Pfanne erhitzen
  • 1 Zwiebel schälen und ebenfalls würfeln und wenn das Öl heiß ist, darin glasig dünsten
  • dann Suppengemüse dazu sowie 4 Zehen Knoblauch in Scheiben und alles bei ordentlich Temperatur und gelegentlichem Umrühren anbraten
  • wenn das Gemüse anfängt weich zu werden, 1 Dose abgetropfte Pfifferlinge (170g) - oder eben irgendwelche frischen Pilze - dazu und mitbraten
  • jetzt einen ausreichen großen Pott mit guter Standfestigkeit nehmen und dadrin 2 Dosen abgespülte Kichererbsen (Abtropfgewicht je 265g)
  • 140g Walnüsse und
  • 11EL Hefeflocken (35g) mit Hilfe eines hölzernen Kartoffelstampfers zermantschen. So ein Stampfer kostet 2€ und ist sehr nützlich, auch z.B. um Tofubolognese oder Kartoffelpüree herzustellen. Wenn so einer nicht zur Hand ist, tut es evtl. auch mit dem Boden einer stabilen Flasche. Eine Küchemaschine ginge zur Not auch, aber die Masse soll schon ein bisschen stückig bleiben!
  • wenn die Brötchen durchgeweicht sind, kommen die samt Gemüsebrühe und 120g Gluten dazu und werden in die Masse eingearbeitet
  • das Ganze bekommt jetzt noch Geschmack zugeführt mit der kleingeschnittenen Petersilie vom Suppengemüse, 3EL Sojasauce, optional 2TL Gyrosgewürz (gibt es in bio und ohne komische Zusätze z.B. bei Edeka), 1TL Paprika Rosenscharf und Pfeffer nach Geschmack
  • wenn das Gemüse in der Pfanne soweit durch ist, dass es noch etwas Biss hat, wird die Bratenpampe dazugekippt, alles schön vermengt und noch ein bisschen scharf angebraten - dabei immer wieder durchrühren, damit nichts anbrennt
Bratenformung
  • den Ofen auf 200°C vorheizen
  • auf einem mit Backpapier versehenen Blech großflächig die aufgetauten Blätterteigplatten ausbreiten. Wenn die im Vorfeld nicht schnell genug tauen, kann man sie zwecks Beschleunigung auf die warme Bratenmasse in der Pfanne legen #trick17
  • die Teigplatten so drappieren, dass sie an den Rändern jeweils ca. nen halben Zentimeter überlappen und die Nähte mit einer Gabel zusammendrücken
  • bei mir gestaltete sich das so, dass ich für das Gros der Bratenmasse ein großes Rechteck aus 6 Platten gemacht habe und weil dann die Kapazitäten meines Blechs erschöpft waren, aber noch so viel Bratenmasse vorhanden, gabs dann noch ein kleines Rechteck aus 4 Platten. 2 Platten waren noch übrig - die eine hab ich so gegessen und die andere habe ich zu einem Hörnchen gedreht und mitgebacken^^ (die kann man auch füllen, z.B. mit Schokoaufstrich, Marmelade oder Hefeflocken-Cuisine-Mische)
  • die Masse wird jedenfalls auf das große Rechteck verteilt - Sicherheitsabstand zum Rand halten! - und dann mit Hilfe des darunterliegenden Backpapiers vorsichtig zusammengerollt und an den Blätterteigkanten zusammengedrückt, damit es hält. Der Braten-Koloss muss jetzt noch eine halbe Umdrehung gewendet werden, damit er auf der Naht liegt. Dafür kann es hilfreich sein, einen zweiten Bogen Backpapier unterzulegen, dann muss man ihn nur vom einen Bogen auf den anderen wälzen und es geht nichts kaputt. Die beiden Blätterteig-Enden des Bratens auch zusammendrücken.
    Mit übrig gebliebener Bratenmasse und weiteren Blätterteig-Platten wie gesagt eine zweite kleine Rolle nach dem gleichen Prinzip formen oder z.B. auch kleine Blätterteig-Päckchen oder -Taschen
  • mit einem scharfen Messer die Oberfläche des Blätterteigbratens ein paar mal diagonal einschneiden
  • einige EL Cuisine über den Blätterteig-Mantel verteilen
  • und schon gehts in den Ofen für 30min! In der Zwischenzeit kann man sich in Ruhe an die Sauce machen 
  Preiselbeer-Rotwein-Sauce
  • von 2 unbehandelten(!!) Bio-Zitronen mit dem Sparschäler dünn die Haut abhobeln und mit einem scharfen Messer in ganz dünne Streifen schneiden bzw. kleinhacken. Wenn man keinen Sparschäler hat, tut es auch eine Reibe - oder man legt sich das Profi-Equipment zu Die Zitronen anschließend auspressen und zusammen mit
  • 400ml Granatapfel- oder anderen roten Saft sowie
  • 340ml Rotwein (oder wer keinen Wein im Essen will: noch mehr Saft) und
  • 530g Preiselbeeren aus dem Glas in einem Topf aufkochen
  • 2 kl. Zwiebeln (ich hab rote genommen) ganz fein würfeln und dazu tun, außerdem
  • 10cm geschälten und gehackten Ingwer sowie 
  • 2 gr. TL Senf
  • 1 großzügigen EL Johannisbrotkernmehl in weiteren 100ml kaltem Saft in einer Tasse gründlich auflösen, in den Topf kippen und
  • ca. 10min köcheln lassen, bis die Sauce eindickt
  • mit Cayennepfeffer oder frisch gemahlenem normalen Pfeffer sowie ½-1TL Salz abschmecken
Veganer FesttagsbratenUnd das wars auch "schon".

In der Füllung würde ein größerer Walnuss- und Öl-Anteil sicher gut kommen, ich wollte den Braten für mich aber in einer moderaten Kaloriendichte halten. Ein größerer Gemüse- und Pilzanteil wäre, denke ich, auch nicht verkehrt.
Der Braten schmeckt am nächsten Tag fast noch besser.

Hint: Braten und Sauce habe ich auch bei MyFitnessPal, meinem neuen Lieblings-Kalorientracker, eingespeist - einfach nach RunVegan-Blog suchen.

27.10.2013

Rezept: Experimentelle Protein-Pizza Hawaii

reicht für eine sehr hungrige Person


Veganic.de hat mich netterweise zwecks Testung mal wieder mit veganem Käse beschenkt und zwar mit dem Veganic Pizza Cheese.
Da wollte ich mir was besonderes einfallen lassen, um dem seine Chance zu geben, sich zu beweisen und das Ergebnis ist: Protein-Pizza Hawaiii.
Sie schlägt mit 10g Protein und 150kcal auf 100g zu Buche, 13g Kohlenhydrate und 7g Fett. Da lässt sich allerdings auch noch was tweaken.

Aber erstmal los.
Der proteingepimpte Pizzaboden:
  • 60g Sojamehl vermischen mit
  • 110g Glutenmehl
  • 120g Vollkorn-Dinkelmehl
  • 1/2TL Salz und
  • 1TL Trockenhefe
  • dann 1EL Olivenöl und
  • 280ml Wasser einarbeiten, alles zu einem Teig verkneten und eine Kugel formen (Pro-Tip: nur mit einer Hand kneten und die andere sauber lassen, dann saut man evtl. nicht die ganze Küche ein)
Die Tomatensauce:
  • in ½EL Öl
  • 1 kl. feingewürfelte Zwiebel zusammen mit
  • 2 Knoblauchzehen glasig dünsten und mit 
  • ½ Dose (200g) Pizzatomaten (oder auch frische, gewürfelte) ablöschen
  • blöderweise hab ich meinen Rezept-Zettel verschlampt - gewürzt habe ich glaub ich mit Salz, Pfeffer, Paprika, Thymian, Basilikum und Oregano
  • alles einmal eine Runde aufkochen
Belegung:
  • Ofen ggf. vorheizen, auf 175°C
  • den Teig auf einem Blech, das mit Backpapier bestückt ist, mit den Händen auseinanderdrücken, kreisförmig oder rechteckig, ca. ½cm dick, die Ränder etwas dicker zusammenschieben
  • die Tomatensauce darauf verteilen
  • 1 Pck. Auvschnitt (100g), ich empfehle Hobelz, in schmale Streifen oder kleine Würfel schneiden und über die Pizza verteilen; alternativ tuts auch Räuchertofu
  • 325g Ananas (ich nehm die fertig geschälte von Edeka) in Würfel schneiden und ebenfalls auf der Pizza platzieren
  • 200g Pizza Cheese mit
  • etwa 60ml Cuisine vermischen und die Hawaii-Pizza darunter begraben
  • für ca. 20-30min backen, bis der Rand sich bräunt und der Käse geschmolzen ist
Stellungskritik: 
Ein normaler schöner Vollkorn-Pizzaboden ist meiner Meinung nach schon leckerer, aber den hier kann man auch gut essen und man hat halt ordentlich Eiweiß am Start.
Vegan-Käse ist zwar praktisch und lecker, hat aber üblicherweise ja leider kein sehr tolles Nährstoffprofil - gesättigtes Fett und Stärke, null Eiweiß. Die Hawaii-Pizza kann man also in der Hinsicht nochmal auftunen, indem man den Käse durch eine homogen gemixte Mischung aus eingeweichten Cashewnüssen, Wasser, Gewürzen und Hefeflocken ersetzt - dadurch hat man weniger Fett und Kohlenhydrate und mehr Protein und billiger kommt man auch noch weg.
Der Käse auf den Fotos ist nicht optimal geschmolzen, weil ich nur (zu wenig) Cuisine nach dr Hälfte der Backzeit über den Käse gegossen habe. Wenn man beides im Vorfeld vermischt, dürfte das Ergebnis weit besser ausfallen.
Wenn mans eilig hat, muss man nicht zwingend eine Tomatensauce kochen, man kann auch großzügig Tomatenmark mit Gewürzen und ggf. etwas Margarine oder Öl vermischt auf den Teig streichen.

10.09.2013

Rezept: Gefüllter Butternut-Kürbis

macht - je nach Kürbisgröße - 2 Leute (papp)satt

Gefüllter Butternut-Kürbis

Dieses Rezept ist so einfach und schnell zu machen (zzgl. Backzeit) und dabei so gesund, lowKCAL und edel - genial.
Und jetzt beginnt die ideale Jahreszeit dafür
  • 1 gr. Butternut-Kürbis abwaschen und trockenrubbeln, der länge nach halbieren (Vorsicht mit den Fingern!); Strunk abschneiden, Kerne herauslöffeln und das Fruchtfleisch ggf. mit unerbittlichen Gabelstößen perforieren, damit Hitze und Salz besser in die Tiefe gehen können
  • aufs Backblech legen und die Schnittfläche schonmal mit Peffer und Salz versehen
  • und bei 180°C backen, bis die beiden Hälften durch sind, bei einem großen Exemplar dauert das etwa 1Std.
  • derweil kann man schonmal beginnen, die Füllung vorzubereiten, bestehend aus 3-4 feingehackten Knoblauchzehen
  • 160ml Orangensaft (oder noch besser: eine pürierte Orange)
  • 5EL Zitronen- und/oder Limettensaft
  • 85ml Cuisine
  • optional 200g ganz kleingewürfelten oder zerdrückten Räuchertofu
  • 2TL Ingwerpulver, 1TL Koriander, ½TL Muskat
  • evtl. 1EL Agavensirup
  • 20g gehackten Kürbiskernen
  • Salz & Pfeffer
  • wenn der Kürbis gar ist mit einem Löffel einen guten Teil des Fruchtfleischs herauslösen - ungefähr so viel, dass eine fingerdicke Schicht in der Schale verbleibt
  • das Fruchtfleisch mit Hilfe einer Gabel mit den restlichen Füllmaterial vereinen
  • dann das ganze wieder zurück in die beiden Kürbishälften verteilen (vorher ggf. nochmal salzen) und servieren
Mein Butternut wog gut 1.5kg - die Gewürze und Füllzutaten müssen bei abweichender Größe natürlich entsprechend angepasst werden.

30.08.2013

Rezept: Weißweinsahnesauce

Vegane Weißweinsahnesauce mit Pfifferlingen

Das hier hab ich schon ewig in der Pipeline, weil ich noch ein Foto brauchte.
Ich war ja immer strikt gegen Alkohol, auch verkochten, im Essen, weil ich Wein & Co geschmacklich überhaupt nicht mag.
Aber irgendwie war mir dann mal danach, das doch auszuprobieren, da ich auch noch Seitan-Entenbrustfilet rumliegen hatte und mein armer hungernder Schatz auch mal vernünftig verköstigt werden sollte....^^

Und das ist draus geworden:
  • 3 Zwiebeln, gewürfelt, in Margarine andünsten bis glasig
  • 1 kleine Dose Pfifferlinge dazu (oder halt frische), 5min anbraten
  • 2TL eingelegte Pfefferkörner mit rein
  • ebenso 1-2 Lorbeerblätter (die werden natürlich nicht mitgegessen, ne? )
  • ca 400ml Weißwein dazu, 10-15min köchelnd reduzieren lassen (hatte Vinho Verde von Schwägerins Portugaltrip, auch wenn der vermutlich nicht in engerem Sinne vegan ist, da wahrscheinlich mit Gelatine geklärt - von Rapunzel z.B. gibt es ganz veganen)
  • 2 Pck. Soja-Cuisine dazu, weiter einkochen
  • mit weißem Pfeffer, Salz und ner Prise Zucker abschmecken
  • wenn mans ein bisschen leichter/flüssiger mag, noch nen Schwung Sojamilch dazu

Vegane Weißweinsauce mit Tortellini
Dazu hab ich bei besagtem ersten Mal eine Packung Seitan-Entenbrustfilet und eine Dose Mock Duck mit Pfeffer, Salz und Paprika Rosenscharf versehen und angebraten und 500g Bandnudeln dazu gemacht.

Wie auf dem Foto zu sehen kommt die Sauce auch mit Tortellini sehr gut, in dem Fall hatte ich noch eine zerdrückte Avocado mit reingemacht, die wegmusste, daher der leichte Grünstich.

18.06.2013

Rezept: Fixer Brokkoli-Tomaten-Auflauf

ergibt 4 gute Teller


Heute hab ich die 900 Facebook-Follower-Marke geknackt - yay, Ihr seid toll!

Zur Feier des Tages gibts mal wieder ein neues Rezept und entgegen meiner Gewohnheiten außnahmsweise keinen Süßkram.

Und schon gehts los.

Statt klassischem Hefeschmelz hab ich noch was besseres gemacht. Merke: Alles wird besser mit Cashews.
  • 100g (am besten eingeweichte) Chashews zu einer homogenen Masse mixen mit
  • 1EL Hefeflocken
  • 1EL Salz
  • 2 Knoblauchzehen
  • ½TL Muskat
  • 1TL Zwiebelgranulat
  • ½TL Knoblauchgranulat (optional)
  • 45g Haferflocken
  • 280ml Wasser
  • 1 gr. Auflaufform dünn mit Öl einstreichen
  • 1kg aufgetaute TK-Brokkoli-Röschen reinkippen
  • 5 Tomaten in Spalten schneiden und über den Brokkoli schichten
  • 40g Sesam (idealerweise über Nacht in Wasser eingeweicht um die Enzyminhibitoren zu deaktiveren und somit die Mineralstoffaufnahme zu verbessern) darüber verteilen
  • 175°C in den Ofen, bis der Brokkoli gar ist (der Gabelpieks verrät es), das dauert ca. 1Std.
 Das ganze ist mit 70kcal/100g ziemlich slim, erhöhen kann man die Energiedichte bei Bedarf, indem man großzügig Öl in den Cashew-Hefeschmelz kippt und einige Handvoll Cashewsnüsse unters Gemüse mischt. Noch weiter reduzieren kann man die Kalorien durch Weglassen des Sesam und Reduktion der Cashewmenge.
Man kann selbstverständlich auch frischen Brokkoli verwenden.


27.01.2013

Rezept: Gerösteter Hokkaido mit Orangensauce & Seitan-Ente

Hokkaido mit Orangensauce und Seitan-Ente

Das Rezept ist schon ein paar Monate älter und jetzt gibts ja leider kaum noch vernünftige Hokkaidos. Aber ich war so frustriert wegen dem Foto - in echt sah das Gericht obertoll aus! (das war auch kurz bevor mich jemand über das Thema Weißabgleich aufklärte )
Ich hatte eine Tupperdose voll davon mit zur Arbeit und unsere Köchin dort (sie macht sonst eher Hausmannskost) fand die Farben so toll, dass sie unbedingt probieren wollte - und hat vor Verzückung die Augen verdreht und nach Worten gerungen. Das Rezept musste ich ihr sogleich aufschreiben. Das freut einen natürlich besonders.

Das Ganze funktioniert übrigens auch sehr gut ohne die 'Ente', aber mit was Vleischigem ist das Gericht perfekt abgerundet. Alternativ kann man auch normalen gebratenen Seitan nehmen oder evtl. einfach Vürstchen, wie sie es mittlerweile selbst bei Aldi und Rossmann gibt.

Wir haben also 3 Komponenten:

Orangensauce 
  • von 325ml Orangensaft (bei Lidl gibts FairTrade) eine halbe Tasse separieren, den Rest zusammen mit
  • 200ml Wasser in einem Topf aufkochen
  • parallel 3 gehäufte EL Speisestärke mit dem extra Orangensaft glattrühren und in den kochenden Saft einrühren
  • mit 2-3EL Limonensaft (alternativ Zitrone)
  • 1-2EL Agavensirup und
  • etwas Salz und Pfeffer (frisch gemahlen am besten) abschmecken
  • häufig kommt in Orangesauce auch etwas Zimt, aber das ist irgendwie nicht mein Ding
Gerösteter Kürbis
  • ggf. Ofen auf 180°C vorheizen
  • 1 ordentlichen Hokkaido halbieren, Kerne mit einem Löffel entfernen, in Spalten schneiden und Strunk entfernen - Hokkaido hat den Vorteil gegenüber dem ebenfalls unglaublich tollen Butternut-Kürbis, dass man ihn nicht schälen braucht!
  • 1-2EL Ölivenöl mit
  • 2EL Agavensirup
  • 7EL Zitronensaft
  • 2 gehackten Knoblauchzehen und
  • Salz, Pfeffer und Muskat in einer großen Schüssel vermischen
  • den Kürbis darin einsuhlen und alles auf ein mit Backpapier belegtes Blech kippen und in den Ofen schieben - er ist fertig, wenn die Gabel locker durch die Schale und ins Fruchtfleisch geht - nach ca. 20-40min dürfte das der Fall sein
Vleisch
  • die Seitan-Ente oder worauf die Wahl gefallen ist in Stücke zerteilen und ein bisschen Öl scharf anbraten, ggf. noch nachwürzen - eezy^^
Für Zitronen- und Limonensaft bin ich mittlerweile btw von der stilvollen und formschönen Plastikzitrone auf Glasflaschen umgestiegen - Plastikmüll vermeiden wo es geht!
Bei Rossmann gibt es den Saft in bio, aus konventionellem Anbau und dafür in der großen Flasche findet man ihn in jedem Supermarkt.

Und zum Thema vegane Ente & Kollegen hab ich übrigens hier mal was geschrieben.

P.S.: Danke an Birdie von Food'n'Fotos fürs Bildaufhübschen!

31.12.2012

Rezept: Wintereintopf

ergibt einen riesen Topf voll


Nochmal schnell ein spontanes Blitz-Posting, bevor das Jahr zu Ende geht - weil es so überraschend so geschmeckt hat!

Mein Schatz hat mal wieder einen großartigen Eintopf gebastelt - der zwar nicht toll aussieht, aber es echt drauf hat (also der Eintopf jetzt, mein Schatz sieht toll aus und hat es drauf^^)
Der Wintereintopf ist dem Steckrübeneintopf ziemlich ähnlich, aber ich favorisiere eindeutig diesen hier.

Los gehts:
  • das obligatorische Vor-Gewürfel: 3 mittelgroße Zwiebeln
  • 400g Räuchertofu (bei Rossmann gibts den besten)
  • 1 gr. Knollensellerie, geschält (die Würfel dürfen ruhig größer ausfallen)
  • 650g Kartoffeln (wir hatten rote)
  • 4 gr. Karotten, in Stücke
  • 1 Schale Champignons (260g), in Scheiben
  • 4 Stangen Lauch in  breite Ringe
  • jetzt in einer sehr großen Pfanne oder einem Topf 3-4EL Öl erhitzen und die Zwiebeln zusammen mit den Pilzen glasig dünsten
  • dann den Tofu dazu, kurz danach Lauch, Karotten und Kartoffeln
  • 1TL Zucker und 1TL Salz addieren
  • in einem separaten Topf den Sellerie in 2EL Öl anbraten bis er anfängt, leicht braun zu werden
  • dann das restliche Gemüse dazukippen (oder umgekehrt) und mit 2l Wasser auffüllen
  • das muss jetzt 35-45min auf mittlerer Hitze mit Deckel vor sich hin brodeln
  • abschmecken mit Salz, Pfeffer, wir haben noch getrocknetes Suppengrün mit reingemacht sowie 2 weitere TL Zucker und 3EL Ketchup
Das ganze ist super-lowKCAL, wer mehr Brenn- oder Baustoff braucht, kann den Öl- und Tofuanteil erhöhen und evtl. eine Linsen-Einlage ergänzen.

10.12.2012

Rezept: Steckrüben-Eintopf

ergibt einen sehr großen Topf voll

Hier mal das neueste Collabo-Rezept von meinem Schatz und mir.
Ich versuche ja möglichst oft saisonal und regional zu kochen, was nicht nur unter dem ökologischen Gesichtspunkt eine gute Sache ist, sondern auch noch richtig Geld spart. (das Schwabenblut...^^)
Wir haben noch nie was mit Steckrüben gemacht, obwohl das seine Leibspeise als Kind war (ich hingegen hab überhaupt noch nie was damit gegessen), aber jetzt ist es wieder reaktiviert

Es ist ein recht schlichtes Gericht, aber lecker und echt günstig, auch in größeren Mengen. Ein scharfes, großes Messer ist allerdings unerlässlich.
  • zuerst die große Schnippelei: 400g Tofu würfeln (nicht zu klein)
  • 3 Zwiebeln ebenso
  • 1 Bund Suppengrün - ca. 500g Knollensellerie, Lauch, Karotten und Petersilie - in relativ große Würfel, Stücke und Scheiben schneiden
  • 1 Steckrübe mit einem scharfen Messer schälen und vom Strunk befreien, anschließend entweder in Würfel oder Stifte scheiden
  • 5 Kartoffeln (ca. 500g) auch wieder in Würfel
  • jetzt in einem (sehr) großen Topf 2EL Öl erhitzen
  • den Tofu darin anbraten, bis er anfängt goldbraun zu werden
  • dann die Zwiebeln dazu
  • kurz danach das Suppengrün
  • auf hoher Flamme ordentlich anbraten, dann mit 1l heißem Wasser aufgießen
  • mit Salz, Pfeffer, 2-3EL Zucker und Muskat würzen - bei so einer großen Menge braucht man einiges davon
  • ein Weilchen vor sich hin köcheln lassen dann Steckrüben und Kartoffeln mit rein
  • mit weiteren 0.5 - 1l Wasser alles schön bedecken
  • köcheln, köcheln, köcheln bis alles gut durch gegart ist, zwischendurch umrühren, nochmal abschmecken
  • fertich!
Variation: 1 Tasse rote Linsen käme glaube ich perfekt darin, das wird das nächste Mal ausprobiert.

So fürs Protokoll: ein großer Teller hiervon hat so viel Kalorien wie 2 Schokokekse und dafür 7x so viel Protein - abooo. (Nicht dass ich jemals schlecht über Schokokekse sprechen würde!)

Weil ich bis zu diesem Tag selber keine Steckrübe hätte identifzieren gibts hier ein Mugshot zur Orientierung:

Steckrübe

10.09.2012

Rezept: Gerösteter Butternut-Kürbis

reicht für 2 Leute als größere Beilage oder sparsame Hauptspeise


Ich war ja immer der Meinung, dass Kürbis zu den wenigen Pflanzensachen gehört, die ich nicht mag, zumindest nicht als Gemüse; Kürbisbrot und -kuchen sind i.O.
Nachdem aber im Netz so Euphorisches über den Butternut- bzw. Butternusskürbis zu lesen ist, hab ich jetzt neulich kurzerhand einen von Lidl mitgenommen (auch wenn er nun nicht grade den coolsten aller Namen hat, aber dafür kann er ja nichts).

Für den Anfang also erstmal was Niedrigschwelliges - allerdings ein echter Kraftakt und ohne ein gutes Messer ist man in den Hintern gekniffen.
  • den Kürbis der Länge nach halbieren und mit einem Löffel das 'Kerngehäuse' ausheben
  • die beiden Hälften nochmal halbieren (also in Viertel, nach Adam Riese) und mit dem Sparschäler gündlich häuten
  • jetzt den Kürbis in Würfel schneiden (ca. 1,5cm³); nachdem ich mir ein bisschen in den Finger gesäbelt hab und ein Teil meines Fingernagels dran glauben musste, hab ich das Feld meinem Ex-Schlachter-Freund überlassen
  • den Ofen auf 180°C vorheizen
Parallel die Marinade(?) anrühren, bestehend aus:
  • 2-3EL Olivenöl
  • 3EL Zitronensaft
  • Salz & Pfeffer
  • Gewürze, z.B. Muskat, Coriander, Salbei
  • optional 1 Knoblauchzehe, weil ich noch zum Sport musste hab ich Knoblauchgranulat genommen Agavensirup wäre auch noch eine Möglichkeit
  • die Kürbiswürfel ausgiebig in der Marinade suhlen und auf einem mit Backpapier versehenes Backblech verteilen
  • ca. 30min rösten, bis die Würfel weich sind, dabei zwischendurch ein oder zweimal alles durchrühren, damit alle Seiten was abkriegen; bei der Gelegenheit ggf. auch nochmal nachsalzen
Das ganze schmeckt für mich ganz 'interessant' und ungewohnt, aber auch total lecker: die Konsistenz ist echt weich und butterig (Nomen est Omen) und der süße Eigengeschmack vermischt sich mit dem Scharf und Salzig der Würzung. Liegt auch alles gut im Magen, LowKcal ist es ebenfalls, falls das für einen von Bedeutung ist.

Um die Energie des Backoffens effizienter zu nutzen wie sich das für einen guten Öko gehört, bietet es sich an, hier mehrere Röstvorhaben zu kombinieren, man muss dann allerdings ggf. Temperatur-Kompromisse eingehen. Ich hab z.B. gleichzeitig das Coconut-Bacon-Rezept ausprobiert, was auch gleich sehr gut zum Kürbis gepasst hat (wenn auch ohne Raucharoma nicht besonders schinkenartig) oder was auch noch auf meiner Liste steht: Shiitake-Bacon.

Rezept: Grüner Nudelauflauf

ergibt eine riesen Auflaufform voll



Heute stand bei mal wieder regional-saisonal auf den Zettel, inspirieren lassen hab ich mich dabei von Marys Grünem Auflauf auf Go vegan, be happy (edit: den Blog gibts nicht mehr).

Ich empfehle, für dieses Gericht einen Handlanger oder eine Handlangerin zu rekrutieren, sonst dauert es ziemlich lang und ist stressig. Andererseits bin schon beim Kochen von Spaghetti mit Fertigsauce gestresst, von demher bin ich da vermutlich kein Maßstab.

Also, keine Zeit zu verlieren:
  • von 2 gewaschenen Köpfen Brokkoli (2 x 500g) den holzigen unteren Teil vom Strunk entfernen, dann den restlichen Strunk vom ...oberen Teil trennen und in dünne Scheiben schneiden, außerdem die Röschen voneinander trennen
  • alles mit 3EL Salz in einen großen Topf schmeißen, knapp mit Wasser bedecken, zum kochen bringen und bissfest garen (20-30min ca.?)
  • 500g Grüne Bohnen (Prinzessbohnen) waschen und etwaige vorhandene Stielenden abschneiden
  • 3 große Zwiebeln in halbierte Ringe schneiden und in 2EL Öl glasig dünsten
  • 2 mittelgroße Zucchinis (~650g) ebenfalls in halbe Scheiben schneiden und zusammen mit den Bohnen unter die Zwiebeln mischen, Deckel drauf und bei ordentlich Hitze weiterbraten, zwischendurch immer mal umschichtend durchrühren
  • 500g Nudeln der Wahl in Salzwasser al dente kochen (Salz erst später dazugeben, sonst dauert es länger, bis das Wasser kocht - manchmal lernt man in der Schule halt doch auch was nützliches, wenn man nicht aufpasst)
Hefeschmelz!
  • 6EL Margarine in einem Topf schmelzen
  • 8EL Mehl mit dem Schneebesen einrühren
  • ebenso 2EL Senf
  • und 8EL Hefeflocken
  • kurz danach 700ml Hafermilch (oder sonstige) dazugießen
  • unerschrocken würzen mit Salz, Paprika, Muskat, Curry oder Kurkuma für die Farbe und Knoblauchpulver
  • langsam ans Vorheizen des Ofens denken, falls man nicht Gas hat
Sauce
  • die Hälfte vom abgegossenen Brokkoli-Wasser (ca. 1l) mit 3EL Stärke - mit dem Schneebesen eingerührt - aufkochen bis sie abbindet
  • 1Pck. Hafersahne (250ml), Soja- geht natürlich auch, mit dazu, 2 Brühwürfel hineinbröseln und während es weiter vor sich hinköchelt und eindickt ggf. noch mit Pfeffer und was sonst noch so rumliegt nachwürzen
  • das Gemüse dann in die sehr große Auflaufform kippen, bei Bedarf nochmal drübersalzen
  • eine gute halbe Dose Cashews (90g) darüberverteilen, alternativ gehen natürlich auch geröstete Sonnenblumenkerne o.ä.
  • dann die Nudeln; man kann aber auch alles miteinander vermischen, wie mans halt mag^^
  • mit Soße begießen und Hefeschmelz flächig darüberverteilen - darauf achten, dass alle Nudeln gut bedeckt sind, sonst trocknen die beim Backen aus! *crunch*
  • bei 180°C für 25min im vorgeheizten Ofen überbacken - fertich is die Laube!

24.08.2012

Rezept: No-Sheeple's Pie

ergibt eine größere Auflaufform voll


 Ich geb mir ja immer extra Mühe, mir gelegentlich auch mal ein Nicht-Dessert-Rezept auszudenken.^^

Wirsing hat grade Saison, ist regional, billig und lecker und nach ein bisschen Überlegung und Recherche gibt es darum jetzt eine Shepherd's Pie Adaption.
Das Ganze besteht aus drei Komponenten: Tofuhack, Wirsing und Kartoffelpüree.
Für dieses Rezept empfehle ich, in einen Kartoffelstampfer zu investieren (oder ihn der Mutter zu mopsen, so wie ich ), geht aber auch ohne.

Kartoffelpü

  • 10 größere Kartoffeln (ca. 1.4kg) in einem Topf mit Wasser bedecken, Schwung Salz ran und zum Kochen bringen, wenn sie gar sind (Gabelpieks in die dickste verrät es) - kann so 30-50min dauern - abgießen, mit kaltem Wasser abschrecken und den Freund oder sonstwen Verfügbares zum Pellen verdonnern
  • dann die möglichst noch warmen Kartoffeln zusammen mit 350ml kalter Sojamilch, 1TL Muskat, 2TL Salz und 3EL Margarine mithilfe des Kartoffelstampfers (alternativ Pürierstab) zu Matschepampe verarbeiten

Tofuhack

  • 400-500g Tofu abtropfen und würfeln, anschließend mit dem Kartoffelstampfer oder weniger komfortabel mit der Gabel bröselig manschen und dabei ca. 6EL Sojasauce und großzügig Paprika Rosenscharf einarbeiten
  • 3EL Öl erhitzen und das Hack scharf (also sehr heiß) anbraten, bis es anfängt, noch brauner und ein bisschen knusprig zu werden

Wirsing

  • von einem großen Wirsing die äußeren Blätter entfernen und den Strunk abschneiden; den Kohl halbieren, den inneren Strunk keilförmig raus- und in dünne Scheiben schneiden; den restlichen Wirsing in mundgerechte Stücke schneiden (Kopf vierteln oder achtelnund dann quer in Streifen schneiden)
  • 3 große Zwiebeln schälen, würfeln und in 1EL Öl glasig dünsten
  • den zerhackstückten Wirsing dazu und kurz mitbraten
  • mit 750ml Wasser nebst 2 Brühwürfeln (ich bevorzuge sie ohne Mononatriumglutamat) ablöschen und erstmal mit Deckel drauf zusammenfallen lassen
  • den Wirsing bissfest garen (ich vergess immer auf die Uhr zu gucken^^° ca. 30min so), nach der Hälfte der Zeit ohne Deckel und mit 1-2EL Zucker (oder in meinem Fall Erythrit), Sojasauce, Salz und falls vorhanden veganer Worcestersauce abschmecken
  • parallel 100g Sonnenblumenkerne trocken und unter gelegentlichem Rühren in der Pfanne anrösten, bis sie braun werden (Obacht, die verbrennen schnell)

Fusion

  • eine große Auflaufform dünn mit Öl ausstreichen und dann befüllen:
    1. Hack
    2. Wirsing
    3. Sonnenblumenkerne
    4. Kartoffelbrei
  • Ofen auf 200°C anschmeißen und den das gute Stück 30min überbacken lassen

12.08.2012

Rezept: Kokos-Asia-Nudelpfanne mit Sesam-Tofusticks

dürfte 4 Leute bedienen *uff*
 

Ich hab um Panierereien jahrelang einen Bogen gemacht, weil meine ersten Versuche immer darin endeten, dass die Panade in der Pfanne verteilt vor sich hinkohlte, während das Paniergut nackt da lag.
Aber heute hab ich noch einen Versuch gestartet und der ging beeestens aus! Vielleicht traue ich mich dann ja auch demnächst nochmal an meine Nemesis...se Buttercreme und Agar-Agar ran.^^

Sesam-Tofusticks

  • für die Panade in einem großen Teller 9EL Wasser und 6EL Mehl (ich nehm Dinkel-Vollkorn), 1½TL Salz, ½TL Pfeffer und was ihr sonst noch so an Gewürzen mögt verquirlen
  • 400g Tofu mit Küchenkrepp und Druck entfeuchten, dann in Stäbchen von gewünschtem Ausmaß schnitzen - ich schneide z.B. die beiden Blocks von Aldi oder Edeka der Länge nach in drei gleichbreite Streifen und dann nochmal waagerecht (also parallel zur Tischplatte, ne?) quer durch
  • einen weiteren großen Teller mit 100g Sesam bestücken
  • dann die Tofustreifen ausgiebig in der Mehlpampe suhlen, anschließend durch den Sesam ziehen bis sie allseitig ummantelt sind; wenn von dem Sesam was überbleibt, einfach nachher in die Gemüsepfanne damit
  • in richtig heißem Öl in der Pfanne von mindestens zwei Seiten ausbraten, bis sie hellbraun sind (richtig heißes Öl = wenn man nen hölzernen Pfannenschieber oder ein Stück Panierpampe reinhält bzw. -schmeißt und sich ordentlich Bläßchen bilden)

Kokos-Asiapfanne

  • 1EL Öl in der Pfanne erhitzen und einen Beutel (450g) TK-Asia-Pilz/Gemüsemischung rein
  • 3 großzügige Handvoll geröste Cashewkerne dazu sowie 3EL Sesam
  • für die Vollfettstufe 2 Dosen Kokosmilch, für die moderatere Version 1 Dose + 1 großen Becher Sojajoghurt Natur mit rein
  • je nachdem wie pampig oder flüssig man es mag mit 150-200ml Wasser aufgießen
  • von diesen Mie-Nudelpackungen, wo immer 3 Platten drin sind, 2 nehmen (entspricht ca. 170g), durchbrechen (weniger Sauerei beim Essen nachher^^) und in das Kokosgemüse damit; Obacht: Mie-Nudeln gibt es mit und ohne Ei
  • Abschmecken mit weißem Balsamico, weißem Pfeffer, Salz und/oder Sojasauce; Sojasauce hat halt immer den Nachteil, dass das schönste Essen dadurch hinterher aussieht wie Schlamm
Wenn es schnell gehen soll, macht sich das auch bestens mit diversen vorgewürzten Fleischimitaten, z.B. dem "Hähnchen" süß-sauer, das dann einfach vor dem Gemüse in die Pfanne schmeißen und anbraten.

Die Tofusticks machen sich auch so als 'Fingerfood ausgezeichnet, ich bevorzuge sie mit ein bisschen Sojasauce.